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  • Erich Rohmer, Vollmondnächte

“Wer zwei Frauen hat, verliert seine Seele. Wer zwei Zuhause hat, verliert seinen Verstand.” (Sprichwort aus der Champagne)

Vollmondnächte Spielfilm Frankreich 1984 (Les nuits de la pleine lune)

Louise und Rémi leben zusammen in der Banlieue von Paris. Die beiden pflegen einen sehr unterschiedlichen Lebensstil: Während Rémi es gern ruhig hat und heiraten möchte, führt Louise ein buntes ausschweifendes Partyleben.

 

Das Spannende dabei ist, dass bei aller Raffinesse der Figuren der Zuschauer manchmal sogar etwas mehr weiß als sie. Man ertappt sie beim Lügen. Aber man weiß ja: Dem Franzosen geht es bei allem, was er tut, um die Maximierung der Lust. Das gilt auch für Frauen, wie dieser Film sehr schön zeigt. Louise (Pascale Ogier), die Frau mit der tapfer hochtoupierten Frisette, wohnt mit ihrem etwas stummen Freund Rémy in einem Pariser Banlieu. Reden tut sie aber am liebsten mit Octave, der als Journalist arbeitet und, wie er zutreffend selbst bemerkt, diesen typischen französischen Verführungsduft in die Welt setzt durch Sprachabsonderung. Louise sieht das im Grunde auch so, bringt aber gleichwohl den freilich für Octave gravierenden Unterschied an, dass die wirkliche körperliche Verführungskompetenz dann doch noch mal andere Kapazitäten freisetzen müsste.

Quelle: http://www.textem.de/index.php?id=280